Geschichte rund um den Karolingerhof
Die alten Kröver wissen die Legende zu erzählen: „Als sich Bertrada die Jüngere (*725 +783), Gemahlin von Pippin dem Kleinen (*714 +768) in guter Hoffnung auf die herannahende Niederkunft einstellte, traf sie den Entschluss, das Kind bei „Hofe“ zur Welt zu bringen. Also unternahm sie eine Reise von Prüm/Eifel, wo sie sich hauptsächlich aufhielt, in die bei Ingelheim gelegene Kaiserpfalz.
Die beschwerliche Route führte durch die Eifel in Richtung Mosel und im weiteren Verlauf über den Hunsrück nach Ingelheim. Als jedoch die Wehen schon unter der Fahrt einsetzten und eine Fortsetzung der Fahrt unmöglich erschien, brachte man Bertrada in die Reichsvogtei nach Kröv, wo sie einen Sohn gebar: Karl der Große erblickte das Licht der Welt.
Zugegeben: Der genaue Geburtsort Karls des Großen konnte bis heute nicht wissenschaftlich festgestellt werden. Aber dennoch ist die Legende, nachdem Karolus Magnus ein Kröver gewesen sein soll, nicht völlig von der Hand zu weisen.
Deshalb steht Karl der Große als Namensgeber für den KAROLINGERHOF Pate. Noch bis in die Neuzeit hinein fungierte der KAROLINGERHOF als kaiserliche Reichsvogtei, verbunden mit zahlreichen Privilegien.
Die Reichsunmittelbarkeit konnte bis 1805 über die Wirren der französischen Besetzung erhalten bleiben. Dabei war die Zugehörigkeit der Reichfürsten zum Orden vom Goldenen Vließ hilfreich, denn Ordensstifter und Gründer war Philipp der Gute (*1396 +1467), Herzog von Burgund.
Erst 1815, als das Moselland unter preußische Verwaltung gelangte, war es vorbei mit dem Kröver Reich und allen Privilegien. Das Burghaus stand noch bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Zwischen 1786 - 1787 wurde dann das heutige Gutshaus erbaut und Anfang des 21. Jahrhunderts aufwendig und liebevoll restauriert.